Sieben letzte Worte

Von den sieben letzten Worten Jesu Christi  lesen wir in den vier Evangelien der Bibel. Diese Aussagen kennzeichnen SEIN Wesen und erklären den Grund SEINER Menschwerdung in audrücklicher Art und Weise.

Die sieben letzten Worte am Kreuz

Wie kam es dazu, dass Jesus am Kreuz hing und wie ein Schwerverbrecher hingerichtet wurde? In der Erklärung zur Redensart „Von Pontius zu Pilatus“ gehen wir darauf ein.

Zu dem zeitlichen Aspekt ist zu sagen, dass Jesus die ganze Nacht zuvor über misshandelt wurde und noch ehe der Hahn krähte von dem Hohepriester verhört wurde. Dann heißt es in Mk 15,1 dass Jesus sehr früh zu Herodes gebracht wird und um 9 Uhr (Mk 15,25) gekreuzigt wurde (ungefähre Zeitrechnung, denn diese zählte bei den Juden von Sonnenaufgang). Von 12 bis 15 Uhr (Mk 15,33) kam eine Finsternis über das ganze Land und wenig später starb Jesus. Seine Grablegung vollzog sich noch am Abend, kurz vor dem Anbruch des Sabbats (vgl. Lk 23,54 & Mt 27,57).

In jener Zeit zwischen 9 und kurz nach 15 Uhr sprach Jesus die folgenden Worte:

  1. Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun
  2. Heute wirst du mit mir im Paradies sein
  3. Frau, siehe Dein Sohn – Siehe, deine Mutter
  4. Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
  5. Mich dürstet
  6. Es ist vollbracht
  7. Vater in deine Hände befehle ich meinen Geist

Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!

Diese Worte kommen in Lukas 23,33-38 vor und verdeutlichen nur zu gut, dass die Beteiligten der Kreuzigung nicht verstanden hatten wer Jesus ist. Wie ist das bei Dir? Wer glaubst Du ist Jesus? Ein Mensch oder eben doch der Sohn Gottes? Es ist kaum zu glauben wie Menschen mit ihrem Schöpfer umgehen, wenn sie dürfen wie sie können. Gott-sei-Dank vergab ER ihnen, sodass sie noch eine Chance zur Umkehr hatten.

Von diesem Verhalten dürfen wir lernen. So tat es auch Stephanus bei seiner Hinrichtung (Apg 7,60) und so dürfen auch wir um Vergebung für jene Menschen bitten, die uns Leid zufügen. Diese Haltung zeigt eine Nächstenliebe, die sich ernsthaft darum sorgt das Menschen zu Gott kommen und sich dabei selbst zurücknimmt (Mt 5,43-48).

Heute wirst du mit mir im Paradies sein!

Was ist das für eine herrliche Zusage, die wir in Lk 23:39-43 lesen. Da war nun der eine Verbrecher, der zu Beginn scheinbar noch gegen Jesus war (Mt 27,44), aber nun zu Jesus kommt und IHN bittet das ER seiner gedenkt nach diesem Leben. Es ist das Einzige woran sich dieser Verbrecher klammern konnte und ehrlich gesagt auch das Einzige an das Du Dich klammern kannst! Da mögen wir noch so reich gewesen sein oder ein noch so leidvolles Leben gehabt haben, eines Tages machen wir hier die Augen zu und können N-I-C-H-T-S mitnehmen. Die alles entscheidene Frage wird sein: Wer war Jesus für Dich? Denn es gibt ein Leben nach dem Tod und im Himblick darauf verblasst alles! Der Verbrecher tat das einzig Richtige, denn Jesus hat alle Gewalt und Macht im Himmel und auf Erden. Mit IHM hier schon Frieden und Freundschaft geschlossen zu haben ist alles was zählt.

Wenn Du Dir also nicht sicher bist ob Du nach diesem Leben BEI Gott sein wirst, versuche unbedingt Klarheit darüber zu bekommen, ob Du in den Himmeln kommst – ER ist die einzige Hoffnung die Du haben kannst!

Frau, siehe, dein Sohn! – Siehe, deine Mutter!

In Joh 19,26-27 steht die Aussage die Jesus zu Maria (seiner Leibesmutter) und seinem Nachfolger Johannes spricht. Wir können davon ausgehen, dass Maria die Situation ansatzweise schon verstanden hat, denn sie hatte IHN das ganze Leben lang begleitet und auch für sie stand Gott an der ersten Stelle ihres Lebens. Da hing nun „ihr“ Sohn am Kreuz, aber es war genau das worüber ER zuvor sprach. Seine Nachfolger und sogar diejenigen die Jesus ans Kreuz brachten wussten um seine Auferstehung (Mt 27,62-66), sodass die Situation hier eine ganz merkwürdige ist. ER tat den Willen Gottes und seine Nachfolger begriffen das (die einen wohl mehr als die anderen). Doch trotz SEINES Leidens bittet er nun den Johannes sich um seine Leibesmutter zu kümmern.

Maria war zwar eine junge Witwe, aber da waren doch noch ihre Stiefkinder Jakobus, Joses, Simon und Judas. Trotzdem bat ER Johannes sich um Maria wie um seine Mutter zu kümmern. Wahrscheinlich war es Johannes, der die ganze Situation von allen Dabeistehenden am besten verstand, sodass er ihr dadurch Trost und Hoffnung zusprechen konnte. Und so sehen wir durch diesen Ausspruch ganz gut, dass Jesus selbst viel an wahrer Seelsorge lag.

Die nun folgende Situation war einmalig, denn zwischen 12 und 15 Uhr herrschte eine Finsternis und der Vorhang im Tempel riss mitten entwei. Darüber lohnt es sich nachzudenken, doch bezogen auf die Aussprüche Jesu wird in dieser Zeit wohl wenig gesprochen worden sein.

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Diese Worte Jesu sind wohl am Ende der 3stündigen Finsternis gesprochen worden. Es ist die Frage die wir in Mk 15,34 & Mt 27,49 nachlesen können und die mehrere Gründe hat:

Als Jesus am Kreuz hing, trug er die Schuld der ganzen Welt. Dein und mein Ungehorsam gegenüber Gott (Röm 5,8), sowie all der Ursprung des Leids auf dieser Welt (Jes 53,4) lagen auf IHM. Und da Gott heilig ist, muss er sich von der Sünde abwenden. Es war für den Vater wahrscheinlich ebenso schmerzhaft wie für den Sohn, denn Jesus lebte sein ganzes irdisches Leben in dieser Gemeinschaft mit seinem Vater.

Es ist der wohl traurigste Moment der Menschheitsgeschichte, denn dort hing der Sohn Gottes und sein Vater wendet sich von IHM ab – aber eben nicht weil ER irgendetwas Falsches getan hatte, sondern weil ER an Deiner Stelle dort hing! Ja, Du und ich sind verantwortlich für diese Worte am Kreuz, denn ER kannte keine Sünde wurde aber für uns zur Sünde gemacht (2Kor 5,21).

Dieser Ausspruch ist uns im Original übermittelt worden, damit wir die Verwirrung der Zusehenden verstehen können, denn er sagte: „Eli, Eli, lama sabachthani“. Kurze Zeit später hören wir nämlich wie sie meinten er rufe den Propheten Elia.

Mich dürstet!

Joh 19,28 beschreibt nun eine immer kürze Abfolge der Worte Jesu, denn ER wusste dass schon alles vollbracht war. So spricht er „Mich dürstet!“ damit die Schrift erfüllt wird. Hier stand also nicht sein körperlicher Wunsch nach einem Getränk im Vordergrund, denn ER war kurz davor zu sterben. Aber er sollte etwas angeboten bekommen und davon lesen wir dann in den nächsten zwei Versen: „Es stand nun ein Gefäß voll Essig da; sie aber tränkten einen Schwamm mit Essig, legten ihn um einen Ysop und hielten es ihm an den Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte…“
David hatte in den Psalmen über tausend Jahre zuvor etliche Situationen aufgeschrieben, die am Kreuz nun stattfanden. Gott führte ihn durch SEINEN Geist so klar, dass der beispielsweise den Psalm 22 schrieb, der nur in Hinblick auf Jesu Kreuzigung für uns verständlich wird. So lesen wir auch in einem anderem Psalm (Ps 69,22) davon wie die IHM Essig anboten wird. Dieses Wort erfüllte sich nun.

Es ist vollbracht!

Wie bereits oben gesehen wusste Jesus das alles vollbracht war. Deshalb lesen wir auch zwei Verse später davon (Joh 19,30) wie Jesus dieses so ausruft. „Es ist vollbracht!“ Das große Werk Gottes für Deine und meine Vergebung. Das freiwillig Opfer Jesu für Deinen Ungehorsam gegenüber Gott. Nun endlich gibt es Errettung für Dich, nun einen Stellvertreter der Deinen Platz einnahm und gleichzeitig ein Gott wohlgefälliges Opfer war. ER hat es vollbracht! Hallelujah!

Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!

Dies letzten Worte sagte Jesus in Lk 23:44-47 kurz bevor er starb. Diesen Auftrag bekam Jesus von seinem Vater, denn in Joh 10,17-18 spricht Jesus bereits über seinen Tod: „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.“ Vor diesem Hintergrund bekommt das Leben Jesu (vor seiner Wiederauferstehung) schon eine ganz andere Bedeutung, denn ER wurde bewusst Mensch um diesen Auftrag zu erfüllen (Hebr 10,5-7) und gibt nun auch ganz bewusst sein Leben auf.

Patrick Dankert

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