Johannes der Täufer tritt vor dem Wirken Jesu in der Wüste von Judäa auf (Mt 3,1). Seine Botschaft war: Tut Buße und euch wird vergeben (Lk 3,3) und jeder der dies wollte ließ sich taufen. Während man sich Wasser in einer wüsten Gegend noch vorstellen kann, bleibt aber die eine Frage warum jemand in einer solchen Gegend überhaupt predigt, wo doch sicherlich kaum Menschen sind!?
Johannes Auftrag
Über Johannes sagte schon der Prophet Jesaja (700 Jahre zuvor), dass er die Stimme eines Predigers in der Wüste ist (Mt 3,3; Mk 1,3; Lk 3,4). Und wie wir in Maleachi 3,1 lesen ist er ein Wegbereiter für den HERRN (Mk 1,2; Lk 7,27; Lk 1,17.76). Sein Auftrag war es also dem Volk so zu begegnen, dass sie verstehen wie Gott über sie denkt und was ER sich wünscht. Und so wurde Väter zum Umdenken über ihre Kinder gebracht und Ungehorsame bekamen die Gesinnung wie Gerechte. Dafür begegnete Johannes den Menschen ganz unterschiedlich. Für die geistlichen Elite hatte er harte Worte (Mt 3,7-12), während er anderen ganz Praktisch zeigte, wie sie nach Gottes Willen handeln können (Lk 3,10-14).
Sein Job war es auf die Missstände hinzuweisen, sodass das Volk verstand wie Gott sie sieht und wie ER sich ihr Leben vorgestellt hat. Auf der anderen Seite tat er das aber eben auch, um auf DEN hinzuweisen, der das Lamm Gottes ist und die Sünde der Welt wegnimmt. Ja, Johannes bereitete das Volk auf Jesus vor, sodass sie gut verstanden wie wichtig ihre Errettung ist und wie notwendig sie diese haben. – Diese Botschaft gilt nach wie vor, denn auch Du must errettet werden!
Sein Standort und Umfeld
Johannes hielt sich eine lange Zeit in Bethabara auf, das auch Bethanien genannt wurde (aber nicht mit dem Bethanien 3km v. Jerusalem verwechselt werden darf). Dort verkündigte er die Taufe der Buße, sodass jeder der seine Sünden bekannte dort von ihm getauft werden konnte (Lk 3,3). Dies passte den Pharisäern gar nicht, vielleicht weil sie sonst eigentlich tauften, bzw. Waschungen durchführten. So konfrontierten sie ihn auch damit in Joh 1,25 und fragten nach seiner Autorität. Wir merken schon, dass Johannes keinen leichten Stand hatte und wahrscheinlich das ein oder andere Mal als „Strafprediger“ bezeichnet wurde. Aber das Volk hatte sich auch ziemlich weit von Gott entfernt. Da waren die Soldaten und Zöllner die ihre Macht und Stellung ausnutzten (Lk 3,12-14) aber auch das Volk, dass kaum noch den Nächsten sah und sich um ihn kümmerte (Lk 3,10-11).
Den Theologen der damaligen Zeit stellte er ein sehr hartes Zeugnis aus, was aber auch leicht verständlich ist, denn mit Gott hatte ihr Handeln wenig zu tun. Warum sonst wollten sie wohl Jesus ans Kreuz bringen, wo ER doch durch sein Wirken so vielen Menschen Gottes Liebe zeigte. Dies ist sicherlich ein eigenes Studium wert, aber wir sehen an der hochmütigen Haltung der geistlichen Elite schon ganz gut, dass es ihnen eben nicht um die Wahrheit, sondern um Ansehen, Macht, Geld und Einfluss ging.
Vielleicht denkst Du jetzt, dass Johannes heute wohl auch wieder so auftreten könnte, denn die Menschen sind an vielen Stellen wirklich „schlecht“ und weit von dem abgekommen, wie Gott sich das Leben gedacht hat. Das wird wohl so sein, aber bist Du Dir im Klaren darüber, dass dies auch auf Dich zutrifft? Du bist wohl „anders“, aber kein Stück besser als Deine Mitmenschen. Deshalb spricht Gott auch ganz offen darüber, dass Du gesündigt hast (Röm 3,23) und Vergebung ebenso nötig hast. Wenn Du schon Jesus Dein Leben gegeben hast, dann passe bitte auf, dass Du Dich deshalb nicht als jemand Besseres ansiehst (Röm 12,3), sondern schon über solche Gedanken Buße tust, denn nur einer ist gut, Gott.
Dein Zustand
Und damit sind wir auch schon bei der eigentlichen Frage, denn weil Johannes in der Wüste predigte, wer hätte ihm da zuhören können? Da wohnt doch kaum Einer, oder? Wer sollte ihn also hören, wo es doch um das Wichtigste überhaupt geht und er das ganze Volk erreichen will?
Die Wüste von Bethabara wird sicherlich keine große gewesen sein, aber war dennoch eine Wüste. Gott war es wichtig dies auch genau so zu formulieren, denn es ist ein Bild für die geistige Wüste in den Herzen der Menschen. Darum wirkte Johannes der Täufer auch genau an jenem Ort, damit das Volk ein Vorbild hatte, wie es in ihrem Herzen aussieht: Öde, leer, ohne edle Früchte, voller Dornen und Disteln, allerlei Unkraut, Nattern und anderem Ungeziefer.
Ohne Jesus ist auch Dein Herzen eine Wüste. Mach‘ Dir also bitte nichts vor. Da magst Du noch so viele erheiternde Dinge sehen und erleben, Dich mit ach so viel Wichtigem beschäftigen, im Grunde genommen hast Du ein wüstes Herz.
In einer solchen Wüste tritt Johannes wie ein erwachtes Gewissen auf, denn wer Sehnsucht nach Gott hat, muss aufwachen (Gal 5,14) und verstehen: ER ist gut und ich bin es eben nicht! – Dann passiert sogar das Wunderbarste auf dieser Welt, denn Jesus selbst wird zu Dir kommen (Joh 1,29), in Deinem Herzen wohnen (Joh 14,23) und Dich umgestalten (Joh 15,5), sodass Dein Leben fruchtbar wird (Ps 1; Gal 5,22).
Darum gilt die Botschaft auch Dir: Tue Buße!