Da sitzen wir nun und kommen innerlich allmählich zur Ruhe. Wir fangen an uns auf die Arbeit, Aufgaben, Gedanken zu konzentrieren und +++ PIEP +++ … nunja, eigentlich wollte ich ja +++ PIEP +++ …okay, es scheint wichtig zu sein – und wir brechen unser Vorhaben ab und wenden uns dieser Störung zu.
Wo und wie werde ich gestört, bzw. unterbrochen?
Nun diese Frage kannst Du Dir am einfachsten selbst beantworten. Das Bild oben zeigt eine typische Smartphonesituation und wahrscheinlich ist dies heutzutage auch schon der häufigste Störungsgrund. Aber es kommen andere Medien hinzu, die sich bemerkbar machen (angekündigt oder nicht) und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, z.B.:
- Eintreffende E-Mails (über welches Medium auch immer)
- Messages aus sozialen Netzwerken / Apps
- Das Signal der Armbanduhr / des Fitnesstrackers
- Werbung im Radio / TV
- Das Haushaltsgerät ist nun fertig und möchte leergeräumt werden
- Nachrichten/Eilmeldungen
- Printwerbung, Plakate
- Das Klingeln des Telefons
- Kinder, die ins Zimmer stürmen
- Die Klingel an der Haustür
- Mitbewohner die schreien/sich lautstark unterhalten
- laute Verkehrsmittel
- …
Bei dieser Auflistung wird schnell klar, wir haben uns mit so vielen Sachen zu beschäftigen, dass es eigentlich nur eine Frage der Zeit ist, bis uns das alles zuviel wird. Es ist schon etwas her, da wurde ein Autofahrer verwarnt, der zu dem Autofahren in jeder Hand (!) ein Handy hatte. Wieviel verkraften wir? Wann ist es genug und wann zuviel?
Was ist das Problem jeder Störung?
Jede Störung fordert Deine Aufmerksamkeit und solange Du Dich diesen Störungen gezielt oder unbewusst aussetzt, kontrollieren diese Dich! Denn jede einzelne Störung zwingt Dich dazu diese zu bewerten. So ist die Unterbrechung vielleicht nur kurz, weil Du z.B. ein Signal gehört hast und nun weißt, dass da etwas zu tun/lesen/reagieren ist, aber dieses Signal zwang Dich trotzdem Dein bisheriges Vorhaben zu unterbrechen um wenigstens kurz darüber nachzudenken. Erstaunlicherweise wird soetwas schon gar nicht mehr als Störung wahrgenommen, doch was ist, wenn Du (aufgrund eines Signals) Deine momentanes Vorhaben unterbrichst?
Ein erschreckendes Beispiel unserer Tage ist das Verhalten bei einer neu eintreffenden Nachricht auf das Smartphone. Stell Dir vor 3 Leute sitzen in einem Cafe und unterhalten sich. Plötzlich klingelt ein Smartphone und die Person greift zum Handy und wendet sich diesem zu (wohlgemerkt nicht um es auszuschalten). Vielleicht hast Du soetwas schonmal erlebt- wie hat sich das für Dich angefühlt? Warum bekommt das Smartphone und jemand Fremdes (denn am Klingeln wird es wahrscheinlich nicht unterscheidbar gewesen sein) die völlige Aufmerksamkeit? Wieso lassen wir es zu, dass uns Fremde und Medien in einer Art und Weise stören, dass wir uns zum Handeln gezwungen fühlen?
Zwanghaftes Verhalten
Hinterfrage Dich einfach selbst: Bleibe ich ruhig, wenn ich weiß/höre, dass mir jemand etwas geschrieben hat? Kann ich das Handy überhaupt liegen lassen, oder bekommt es auf einmal einen viel wichtigeren Stellenwert als alles andere? Muss ich es überhaupt überall hin mitnehmen?
Natürlich werden sofort Gründe für das Verhalten herangezogen, wie „Ich bin halt sozial (aktiv)“ oder „Ich kann mehrere Sachen gleichzeitig machen“ oder „Darauf habe ich schon die ganze Zeit gewartet“, doch dies sind keine Gründe, sondern Ausreden – Ausreden für ein Unkontrolliertes Handeln. Du beherrscht die Lage ja nicht mehr, sondern sie Dich! Es geht sogar soweit, dass Dir Dein Gegenüber am selben Tisch im Endeffekt völlig egal ist, denn sonst würdest Du nicht zulassen, dass Euch jemand stört oder Dich dafür entschuldigen.
Aber genau so ein egoistisches Verhalten wurde für unsere Zeit vorausgesagt (2Tim 3,1-4) und es ist ein stückweit verständlich, denn wer lebt es denn anders vor? Es scheint ja gar nichts dagegen zu sprechen, dass auch die 2. Person dieser Unterhaltung im Cafe auf sein Smartphone reagiert und schon sitzt Einer alleine ohne Gesprächspartner da und fragt sich warum sie sich überhaupt getroffen haben.
Wer beherrscht wen?
Den richtigen Weg und Umgang mit den Medien herauszufinden ist prinzipiell sehr einfach: Komme zur Ruhe! Und dann beginne mit dem Meditieren (was nichts anderes als Nachdenken bedeutet) und Beten. Wahrscheinlich wäre eine Art „Kloster“ schon der richtige Ort für soetwas, aber es geht auch anders: Packe alles Störende und Ablenkende weg und nehme Dir ernsthaft die Zeit über Dich, Dein Leben und Verhalten nachzudenken. Werde Dir im Klaren darüber was Du überhaupt willst und bespreche das mit Deinem Himmlichen Vater. Dabei gilt es sicherlich einige Fragen für Dich zu beantworten und Dein Leben in einigen Punkten zu verändern. Die folgende Auflistung ist sicherlich nicht komplett, könnte Dir aber bei diesem Vorhaben helfen:
- Komme zur Ruhe! – Schalte also alle elektronsichen Störenfriede aus
- Meditiere über Dein bisheriges soziales Verhalten (s. Beispiel oben)
- Hinterfrage Deine Motivation für die letzten Anschaffungen, bzw. Online-Zugänge
- Kläre für Dich, was Du von und aus den unterschiedlichen Sozialen Netzwerken / Apps / Spielen / Kanälen / … erwartest
- Bete!
- Spreche mit Deinem Himmlischen Vater über Deine Gedanken, ER kann Dir noch viel tiefere Erkenntis und Einsicht geben
- Bespreche mit IHM, wie Dein Verhalten sich ändern wird
Das Resultat könnte durchaus sein, dass Du Dein Leben neu ordnest (aufräumst, Dich von Sachen trennst,…) aber auch, dass Du Dich bei Deinen Mitmenschen entschuldigst. Vielleicht wirst Du zukünftig VOR jeder neuen Anschaffung hinterfragen ob Du das wirklich brauchst und es evtl. gleich ablehnen, aber ganz sicher wirst Du bewusster Leben. Denn nur wenn Du es schaffst Dich selbst zu hinterfragen und wieder die Kontrolle über Dein Leben bekommst, kannst Du den Wunsch des HERRN erfüllen: „Seid heilig, denn ich bin heilig!“ (3Mo 19,2)